Große Ehrung für den Heimatverein
Aus den Händen von Staatssekretärin Katrin Schütz erhielt der Vorsitzende des Heimatvereins Hubert Mühling den mit 5.000 € dotierten Bürgerpreis der Denkmalstiftung Baden-Württemberg 2017. In Ihrer Laudatio würdigte die Staatssekretäring die jahrzehntelange Arbeit des Vereins zur Erhaltung von Kulturgut. Die Bedeutung dieses Preises, der erstmals in den Neckar-Odenwald-Kreis ging, unterstrichen auch die zahlreichen Ehrengäste durch Ihre Anwesenheit und in Ihren Grußworten. Den ausführlichen Pressebericht über die Verleihungsveranstaltungen können Sie durch klicken auf "weiterlesen" aufrufen.
Seit 2001 würdigt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg herausragendes bürgerschaftliches Engagement zum Erhalt von Kulturdenkmälern im Südwesten. Heuer ging er mit 5.000 Euro dotierte „Bürgerpreis" an den Heimatverein Altheim 1985 e.V. und dessen Pflege der historischen Grünkerndarren; am Mittwoch fand in der Kirnauhalle die feierliche Übergabe statt.
Mit zwei schwungvollen Stücken eröffneten Karin und Laura Sans an der Gitarre den Abend, ehe Ortsvorsteher und Vereinsvorsitzender Hubert Mühling das Wort ergriff. Er freute sich über einen „großen Tag für Altheim" und würdigte posthum das Wirken von Josef Gehrig sen., dessen Herzenswunsch 1985 mit der Gründung des Heimatvereins erfüllt wurde. Seitdem sind die Pflege der Bauländer Grünkern-Tradition und der hiesigen Bildstöcke das zentrale Anliegen des Vereins. Wie eine Bilder-Revue zeigte, wurden in den vergangenen Jahren wurden neun Grünkerndarren grundlegend saniert und um ein von Gerhard Layer eingerichtetes Museum ergänzt. „Gern besuchen auch Schulklassen die Darren, um Einblicke in die Grünkernproduktion zu gewinnen", so Mühling. 1992 erfolgte zudem die Sanierung der Kapelle des Hofguts Kudach: „Die marode Bausubstanz erforderte sofortiges Handeln", erinnerte der Ortsvorsteher und bezeichnete die Kapelle in ihrer gegenwärtigen Verfassung als „absolute Augenweide". Nicht unerwähnt ließ er ebenso das 1999 edierte Heimatbuch „Altheim – damals und heute", den Waldlehrpfad am Freizeitgelände „Noledorn", die Theatergruppe sowie die weit über „Aalde" hinaus versandten Heimatbriefe. „Die Auszeichnung ist für uns ein Ansporn, unser Wirken fortzusetzen", freute er sich.
Für die Laudatio mit Preisübergabe war Staatssekretärin Katrin Schütz in die Kirnauhalle gekommen, die als Vorsitzende des Kuratoriums der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum „Dank für engagierte Bürger" gratulierte. „Es ist dem Heimatverein in erstklassiger Weise gelungen, die Grundsätze der Denkmalpflege in die Tat umzusetzen", merkte sie an. Durch den Wiederaufbau der Grünkerndarren erhalte man die historischen Wurzeln Altheims und ein technisches Kulturdenkmal für die Nachwelt; mehr als 13000 ehrenamtliche Arbeitsstunden und die 1995 durch den legendären Landwirtschaftsminister Gerhard Weiser verliehene „Staufermedaille" sprechen für sich. „Was in Altheim nach wie vor geleistet wird, verdient sehr große Anerkennung", erklärte Katrin Schütz und überreichte gemeinsam mit ehrenamtlichem Geschäftsführer Hermann Vogler den Scheck und die Urkunde.
Ein wohlklingendes Intermezzo präsentierten die von Michael Wüst dirigierten Sänger des Männergesangvereins Altheim 1860, die sich seit Kurzem als „Konzertchor im badischen Chorverband" bezeichnen dürfen. Dem gesungenen Wort folgte das gesprochene Wort in Form dreier Grußworte. Bürgermeister Markus Günther attestierte dem Heimatverein, „ein Stück Heimatgeschichte geschrieben zu haben": Er halte nicht nur Traditionen aufrecht, sondern grabe auch längst verschollen Geglaubtes aus. Das Ergebnis jenes bürgerschaftlichen Tuns sei weithin sichtbar, was dem Verein zu hohem Ansehen verhalf. MdB Alois Gerig (CDU) sprach „Glückwunsch, Dank und Anerkennung zu jener achtbaren Auszeichnung" aus und dankte für die aktive Heimatpflege, die ein starker Beweis für das oftmals zu wenig estimierte Ehrenamt sei. Dass Altheim den Bürgerpreis „mehr als verdient" hat, hielt Landrat Dr. Achim Brötel fest. Er skizzierte das umfangreiche Wirken und dankte für das Bewahren der Bauländer Identität: „Der Grünkern gehört als kulinarischer Botschafter untrennbar zum Bauland", betonte er und bezeichnete das „einzigartige" Ensemble der Darren als „wahren Schatz".
In seinem Schlusswort dankte Hubert Mühling noch Oberstudiendirektor Hans Rückert, Felizitas Zemelka, Gerhard Layer, Walter Gramlich, Andrea Winter und Hermann Vogler, ehe der Männergesangverein mit dem Lied „Aus der Traube in die Tonne" klangstark das gemütliche Beisammensein einläutete.